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Wissenswertes: Schlafstörungen und Schnarchen

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Meistens hat das Schnarchen mehrere Ursachen gleichzeitig, was eine Erkennung aller Ursachen und damit eine eingehende ärztliche Anamnese notwendig macht. Wir wissen heute, dass Schnarchgeräusche während des Schlafes durch die Einengung der oberen Luftwege verursacht werden.

siehe Leistungen: Diagnostik und Therapie von Schlafstörungen und Schnarchen

Grundlagen

Den Rachen unterteilt man in drei Abschnitte: den Nasen-, den Mund- und den Kehlkopfraum. Das Schnarchen tritt dann auf, wenn „schlaffes Gewebe" in den Luftwegen während des Schlafens noch weiter entspannt und dann vibriert.

Meistens wird Schnarchen verursacht durch:

  • Behinderungen der Nasenatmung wie zum Beispiel durch Polypen, vergrößerte Nasenmuscheln und durch Verbiegungen der Nasenscheidewand.
  • Vergrößerte Gaumen- oder Rachenmandeln.
  • Vergrößerung des Gaumenzäpfchens oder der Zungengrundmandeln.
  • Erschlaffung der Muskeln im Bereich des Gaumens oder des Rachens.
    Allergien.
  • Anatomische Veränderungen der Kiefer (zurückgestellter Unterkiefer, sog. Retrognasie), Schlundverengungen.
  • Übermäßiges Gewicht, Alkoholkonsum und Rauchen können die Intensität des Schnarchens steigern.
  • Schlaf- und Beruhigungsmittel können das Schnarchgeräusch begünstigen.

Je nachdem, wo die Verengung liegt, kann es zu unterschiedlichen Schnarchgeräuschen kommen. In der Fachsprache spricht man vom „velaren Schnarchen" und „pharyngealen Schnarchen". Je älter der Mensch, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass er anfängt zu schnarchen. Dies liegt daran, dass die Muskelspannungen nachlässt und somit das Schnarchen begünstigt. Nach Schätzungen schnarchen 45 % der erwachsenen Menschen gelegentlich und 25 % sind ständige Schnarcher.
Starkes Schnarchen ist bei Männern häufiger als bei Frauen, wobei übergewichtige Menschen häufiger schnarchen und mit zunehmenden Alter die Schnarchprobleme wachsen. Die Folgen des Schnarchens reichen von der Belästigung der näheren Umgebung über die Beeinträchtigung des persönlichen Wohlbefindens bis zu ernsthaften Folgeerkrankungen mit manchmal lebensbedrohendem Charakter.

Schlafapnoe

Schnarchen kann das Zeichen einer obstruktiven Schlafapnoe sein, also einer ernsthaften Erkrankung, wobei der Schnarcher mehrere Atemaussetzer innerhalb einer Stunde aufweisen kann. Schlafapnoen sind Atemstillstände, die während des Schnarchens unter schiedlich lange und unterschiedlich häufig auftreten können. Das Blut wird mit weniger Sauerstoff angereichert und Herz und Gehirn werden nicht ausreichend damit versorgt.

Mögliche Folgen:

  • Tagesmüdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit. Konzentrationsschwäche, Einschlafneigung am Tag.
  • Sexuelle Funktionsstörungen. Impotenz
  • Herzrhythmusstörungen, Koronare Herzkrankheit, Herzinfarkt, plötzlicher Herztod.
  • Schlaganfall
  • Depressionen, Kopfschmerzen
  • Erhöhte Unfallgefahr C,Sekundenschlaf).

Wenn Sie oder Ihr Partner feststellen, dass Sie neben lautem Schnarchen auch zwischendurch Atemstillistände haben, sollten Sie auf jeden Fall eine Schlaflaboruntersuchung durchführen. Die genaue Feststellung der Schnarch Ursachen erfolgt durch die HNO-fachärztliche Untersuchung. Es ist von größter Wichtigkeit, eine obstruktive Schlafapnoe ausschließen zu können. Durch ein ambulantes Schnarchapnoescreening ist es einfach und bequem möglich etwaige Atemaussetzer von reinem Schnarchen zu differenzieren. Ergibt diese ambulante Untersuchung Hinweis auf ein Schlafapnoesyndrom, wird zur Bewertung Ihres Schnarch- und Atmungs-Verhaltens eine Schlaflaboruntersuchung (Polysomnographie) durchgeführt.

Wenn Tests und Untersuchung ergeben, dass Sie nicht an Schlafapnoe leiden, dann können zum Beispiel nicht-chirurgische Verfahren wie die Gewichtsabnahme und Umstellungen Ihrer Lebensweise, sowie Änderungen der Schlafposition Ihnen weiterhelfen. Bei der Verengung im Schlundbereich eignet sich keine Operation, hier muss der Einsatz einer Atemmaske (CPAP) empfohlen werden. Um das Schnarchen auszuschalten, müssen die vorhandenen anatomischen Verengungen, die zum Schnarchen geführt haben, beseitigt werden.

Operation

Bei einer Verengung der Nase als auch im Mundbereich ist die Operation die Therapie der Wahl:

  • Die Nasenoperation (Mikrochirurgie der Nase) bei Nasenscheidewandverkrümmung oder vergrößerten Nasenmuscheln.
  • Diese mikrochirurgische Operationstechnik wird seit mehr als 25 Jahren überaus erfolgreich durchgeführt und zeichnet sich durch hervorragende Resultate mit minimalen postoperativen Beschwerden aus.
  • Die Nasennebenhöhlenoperation.
  • Die Gaumenoperation (UPPP).
  • Dabei werden das erschlaffte Gewebe und die Mandeln entfernt.
  • Die Schnarchoperation mit der temperaturschwachen Radiofrequenztherapie (RAUP oder SOMNOPLASTV

Somnoplasty® (Somnoplastie)

Die Somnoplastie ist eine Operationsmethode, bei der mittels Radiofrequenz- Energie die Behandlung bestimmter Stellen am Gaumensegel und dem Gaumenzäpfchen erfolgt. Mit diesen neuartigen Hochfrequenz Chirurgiesystemen sind heute solche Eingriffe schonend und ambulant möglich. Aus der Spitze einer Nadelelektrode, die in das Gewebe eingeführt wird, fließt ein Hochfrequenz-Wechselstrom, der im umliegenden Gewebe eine starke lokale Reaktion auslöst. Dieser schonende Eingriff ist risikoarm und verspricht sehr gute Erfolgschancen. Vielen Schnarchern kann auf diese einfache Art geholfen werden. Aus heutiger Sicht ist die Radiofrequenz- Methode zur Beseitigung des Schnarchens die am wenigsten belastende operative Therapie.

Vorteile der Somnoplastie

  • Sie ist gewebeschonend und ist ambulant durchführbar.
  • Weil die empfindliche Schleimhaut von Gaumensegel und Zäpfchen unversehrt bleibt, ist diese Therapie schmerzarm und ermöglicht eine schnelle Genesung.
  • Dauer der Behandlung 15-30 Minuten.
  • Sie ist äußert effizient und zeichnet sich durch hohe Erfolgsquoten aus.
  • Die Operation kann in örtlicher Betäubung oder in einer Kurznarkose durchgeführt werden.
  • Die Kombination der Somnoplasty mit der mikrochirurgischen Nasenoperation hat sich als sehr effektiv erwiesen.
  • Die Schluckbeschwerden sind erträglich und klingen schon nach wenigen Tagen ab.
  • In den folgenden Wochen werden Sie schrittweise einen Rückgang des Schnarchens feststellen.

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